Mobilität

Die Übungen zur Mobilität haben für mich das Ziel, die Beweglichkeit und die Kraft, insbesondere in den Beinen und dem Rumpf, solange wie möglich zu erhalten. Dies hat mir bislang ermöglicht, nach wie vor einige Schritte selbständig zu gehen, beim Transfer, Anziehen und der Körperpflege aktiv mitzuhelfen und mich im Bett selbständig drehen zu können.

Auch die längere Bedienung des Rollstuhls, Handy oder Tablett kann unterstützt werden, sowie andere manuelle Tätigkeiten.

Es gibt auch einen mentalen Aspekt: Trainieren heisst sich überwinden aktiv zu sein. Je besser man dies kann, desto aktiver kann man seinen Alltag gestalten. Vieles wird anstrengender und der Kopf entscheidet über tun oder nicht tun.....



Ich mache die Übungen bewusst, d.h. ich mache die Bewegungen auch gedanklich detailliert mit. So werden Abläufen in neuralen Verknüpfungen gespeichert. Ich stelle mir vor, dass ich auf diese Weise den Abbau verzögern kann. Körperliche Veränderungen sollen so mit neuen Verknüpfungen neu "angesteuert" oder kompensiert werden um den Impuls für die Bewegung weiter zu geben.

Keine Garantie, dass diese Überlegung medizinisch plausibel ist.


Morgenroutine


Diesen Übungsablauf hatte ich mir ganz zu Beginn zusammengestellt. Jeweils nach dem Aufwachen, beginnt es mit einfachen Dehnübungen. Dann folgen Kräftigung und Mobilisation.

Ich habe mit 20 Wiederholungen angefangen und versuche diese immer wieder zu erreichen oder zumindest so nahe wie möglich zu kommen.

Zum besseren Halt der Füsse kann die Decke, eine Gymnastikmatte oder der Rollstuhl eingesetzt werden.

Wartezeit im Rollstuhl


Es gibt immer wieder Momente des Wartens im Rollstuhl, sei es bei der Morgenpflege oder im Wartebereich beim Arzt / Physio. Auch beim TV schauen oder im Garten sitzen können diese Übungen fast nebenbei gemacht werden. Einzelne Übungen mache ich auch wenn ich längere Zeit am PC bin und auf dem Bürostuhl sitze.

Hierbei geht es weniger um den Kraftaspekt, sondern mehr um die Bewegung und Mobilisation des Bewegungsapparat. Deshalb ist die Anzahl der Wiederholungen oder die Intensität nicht wichtig.

Motomed


Der Motomed ist ein Bewegungstrainer für Beine und Arme den man im Rollstuhl sitzend nutzen kann. Selbst bei kleinsten Kraftverhältnissen bietet der Motor Unterstützung um auch diese einsetzen zu können.

Sollte sich Spastik einstellen, kann der Motomed diese lösen.

https://www.motomed.com/

Fitnesscenter


Für mich war es klar, dass ich versuche meinen aktuellen Fitnessstand so lange wie möglich zu halten. Im Fitnesscenter kann man ein individuelles Programm zusammenstellen und hat fachkundige Unterstützung. Das Programm kann jederzeit angepasst werden und so persönliche Schwerpunkte oder körperliche Veränderungen berücksichtigt werden.

!! KEIN Kraft-Aufbautraining sondern Kraft-Ausdauer !!

Mit Kinder spielen


Wenn meine Tochter auf mir im Elektrorollstuhl rum kletterte oder ich sie auf meinen Beinen wippte, war das für mich Spass und Training zugleich. Eine weitere Möglichkeit war mit ihr im Bett zu spielen. Auf dem Rücken liegend konnte ich vor allem mit den Beinen und Rumpf aktiv sein - wenn sie auf mir rum kletterte "trainierte" Ich passiv.